Spielerisch zu mehr Bewusstheit

Achtsamkeit für alle!

 

Zugegeben, dieser Begriff hängt vielen schon zum Hals raus. Es findet sich inzwischen kaum mehr ein Magazin, von dessen Cover er einem entgegenleuchtet. Was, wenn Achtsamkeit genau das ist, was unserem Alltag mehr Tiefe und Erlebnis verleiht? Ich denke, dieser Hype existiert zu Recht!

 

In einem früheren Artikel habe ich über die Schwierigkeiten im Umgang mit den neuen Medien geschrieben. Termindruck ist nicht nur für uns Erwachsene, sondern bereits für Kinder in der Grundschule traurige Realität. Eine achtsame Lebensweise wirkt dieser andauernden Anspannung entgegen und ermöglicht uns eine bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments.

 

Wir müssen keine mehrtätigen Meditationsretreats machen um das zu erleben. Es gibt viele schöne Übungen, die schon die Kleinsten erlernen können. Wichtig ist hierbei, nichts zu erzwingen. Es gibt keine Aufgabe zu erfüllen und für Kinder kann es zunächst schwierig sein, sich länger als ein paar Minuten zu konzentrieren. Das macht nichts, denn schon drei Minuten bewusstes Atmen helfen dabei Stress zu reduzieren. Hier sind ein paar ganz einfache Tipps für jeden Tag, die Spaß machen und keine Vorbereitung brauchen:

 

Die Körperreise:

 

Alle liegen gemeinsam auf dem Boden, oder sitzen irgendwo (im Wartezimmer, der Bushaltestelle, etc.). Kindern hilft eine Anleitung für die nächsten Schritte:

 

- „Schließe deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem“

 

- „Spüre, wie mit jedem Atemzug Luft in deinen Körper strömt“

 

- „Fühle, mit welchen Körperteilen du den Boden / Stuhl berührst“

 

- „Jetzt wollen wir mit unserer Aufmerksamkeit durch unseren Körper wandern und jedem Körperteil „Hallo“ sagen. Dabei spüren wir ganz genau, wie er sich gerade anfühlt.“

 

- Die Reise geht von den Zehen aufwärts bis zum Kopf.

 

- Zum Abschluss ist es wichtig, wieder in der Körpermitte anzukommen. „Spüre jetzt alle deine Körperteile zusammen und atme ein paar Mal tief ein und aus. Jetzt darfst du deine Augen wieder langsam öffnen“

 

Was kann ich alles hören?

 

Alle schließen die Augen und lauschen. Jede / Jeder darf abwechseln ein Geräusch nennen, das er oder sie gerade hört. Zwischen den Antworten sollte immer etwas Zeit sein, um wieder neu zu lauschen.

 

Dieses Spiel funktioniert ebenso gut, wenn alle mit geschlossenen Augen etwas riechen oder ertasten sollen. Und der Klassiker ist natürlich „Ich sehe was, was du nicht siehst“

 

Was, wenn ich nichts sehen kann?

 

Dieses Spiel eignet sich gut für die Wiese, den Park, den Spielplatz. Ein Team besteht aus zwei Menschen. Einer bekommt die Augen verbunden (oder schließt sie einfach), der Andere führt ihn.

 

Wie fühlt es sich an zu laufen, wenn ich nichts sehen kann? Was nehme ich wahr? Die Übung entfaltet in der Stille erst so richtig ihre Wirkung. Danach ist es schön, das Erlebte auszutauschen.

 

Zeitlupe:

 

Mit der Zeitlupe lassen sich sämtliche alltäglichen Handlungen in eine Achtsamkeitsübung verwandeln. Alle Bewegungen müssen dabei so langsam und genau wie möglich ausgeführt werden. Das kann sehr lustig sein, aber Achtung: schlaue Kinder neigen dazu, den Trick auch auf Bereiche wie „ins Bett gehen“ und „Zähneputzen“ anzuwenden 😉

 

Kleine Auszeiten helfen uns, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahr zu nehmen. Diese Fähigkeit hilft uns dabei Mitgefühl zu empfinden und die Bedürfnisse Anderer zu respektieren. Unser gesamtes Leben findet immer nur im gegenwärtigen Moment statt. Ich finde, es lohnt sich sehr, ganz im hier und jetzt anzukommen.

 

 

 https://familienblog.nuernberg.de/achtsamsamkeit-fuer-alle/